Kornkäfer
Der Kornkäfer (Sitophilus granarius, Sitophila granaria, Calandra granaria) ist ein Käfer aus der Familie der Rüsselkäfer. Er ist einer der gefährlichsten Vorratsschädlinge, ernährt sich von Getreidekörnern und verursacht erhebliche Schäden an gelagerten Waren.
Merkmale des Kornkäfers
Der Kornkäfer ist eine Kulturfolgerart, die nur in Lagerhäusern vorkommt, wo sie sich von Getreide ernährt. In der Natur kommt er nicht vor und seine Verbreitung hängt vom Getreidetransport durch den Menschen ab, da der Kornkäfer nicht fliegen kann.
Morphologie
Der Kornkäfer ist je nach Lagerbedingungen zwischen 2 und 5 mm lang. Die Größe des Insekts hängt von der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und der Getreideart ab, in der sich die Larve entwickelt – sie sind kleiner in kleineren Getreidesorten wie Hirse oder Sorghum und größer in größeren Getreidesorten wie Mais. Der Körper des Rüsselkäfers ist länglich, zylindrisch und dunkelbraun, mit gepunkteten Deckeln und einem chitinösen Panzer, der ihn bruchsicher macht. Das Fehlen von häutigen Flügeln verhindert, dass er fliegen kann. Der Kopf ist zu einer langen Schnauze mit einem gut entwickelten Mund und einem Paar Fühler verlängert.
Biologie
Der Lebenszyklus des Kornkäfers hängt von den Lagerbedingungen ab, unter denen er mehrere Monate bis zu einem Jahr leben kann. Die optimalen Bedingungen liegen bei einer Temperatur von etwa 26 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 85–90 %. Die Weibchen legen zwischen 150 und 200 Eier, die sie einzeln in Getreidekörner legen, in denen sich die Larven entwickeln. Der Entwicklungszyklus dauert unter günstigen Bedingungen etwa 40 Tage, und im Laufe eines Jahres können zwei oder drei Generationen auftreten.
Verhalten
Rüsselkäfer verfügen über interessante Abwehrmechanismen: Bei Gefahr ziehen sie ihre Beine ein und stellen sich tot. Die Weibchen können erkennen, ob sich bereits ein Ei eines anderen Rüsselkäfers in einem Korn befindet, und vermeiden es daher, an derselben Stelle Eier zu legen. Ein Rüsselkäferpaar kann bis zu 6.000 Nachkommen pro Jahr zeugen.
Schäden
Käfer beschädigen Getreide, indem sie Löcher hinein nagen, was zu einer Kontamination mit Pilzen oder Bakterien führt. Beschädigte Körner verlieren etwa 15 % ihres Gewichts und sind nicht mehr zum Verzehr geeignet. Der Kornkäfer ernährt sich auch von Mehl, Grütze und Trockenfrüchten. Die Larven entwickeln sich im Inneren des Korns und zerstören es vollständig. In unseren Breitengraden können die durch den Kornkäfer verursachten Verluste 5 bis 10 % erreichen.
Vorbeugung
Zur Vorbeugung gegen Kornkäferbefall müssen angemessene Hygienebedingungen aufrechterhalten und das gelagerte Getreide regelmäßig kontrolliert werden. Getreide sollte in versiegelten, vorzugsweise metallenen Behältern gelagert werden. Auch die Lagertemperatur sollte überwacht werden und Getreide sollte in kleinen Mengen gelagert werden, um das Befallsrisiko zu verringern.
Bekämpfung
Wenn Kornkäfer entdeckt werden, wird empfohlen, eine professionelle Schädlingsbekämpfung durchzuführen und physikalische Methoden wie die Senkung der Lagertemperatur anzuwenden. Eine der wirksamsten Methoden zur Bekämpfung von Kornkäfern ist die Begasung des Getreides, wodurch sowohl Larven als auch ausgewachsene Käfer effektiv vernichtet werden. Bei starkem Befall kann das Getreide entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung des Schädlings zu verhindern.
Der Kornkäfer stellt eine ernsthafte Bedrohung für gelagertes Getreide dar. Eine wirksame Vorbeugung und Bekämpfung erfordert systematische Maßnahmen, die das Risiko von Schäden und finanziellen Verlusten minimieren.